
Glaubenssätze
Glaubenssätze sind manifestierte Annahmen. Wir haben sie über uns, unser Gegenüber, unsere Umwelt und die Welt im Allgemeinen. Sie können sowohl positiv als auch negativ sein. Meist sind sie limitierend oder blockierend. Klingt erst einmal harmlos und uninteressant?
Das mag für die immer wieder zitierten Glaubenssätze auch zustimmen. Wobei auch diese aus meiner Sicht grundlegend unterschätzt werden. Aber schauen wir uns das einmal genauer an, damit du verstehst, was ich meine.
Bewusste Glaubenssätze
Die Anzahl an Glaubenssätzen, die unser Leben, unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen, ist nicht abzuschätzen. Es gibt aber Glaubenssätze, derer wir uns bewusst sind, weil wir sie in unserer Kindheit regelmäßig gehört haben. Bestimmt kannst auch du dich erinnern:
- du musst brav sein
- ein Indianer kennt keinen Schmerz
- Mädchen machen sich nicht schmutzig
- man muss hart für sein Geld arbeiten, etc.
Diese Glaubenssätze lassen sich meist auch einfach auflösen, wenn man sich mit deren Herkunft und Wahrheitsgehalt einmal genauer beschäftigt.
Spannend wird es aber erst bei den unterbewussten Glaubenssätzen.
Unbewusste Glaubenssätze
Der überwiegende Anteil der Glaubensätze ist aber wie bei einem Eisberg unterhalb der sichtbaren Oberfläche versteckt. Nämlich in unserem Unterbewusstsein. Ein Eisberg kann unter Wasser Schicht für Schicht weit, sehr weit in die eiskalte Tiefe gehen. Je tiefer man kommt, umso lebensbedrohlicher wird es.
Jetzt wirst du sagen, naja, aber Glaubenssätze können nicht lebensbedrohlich sein. Gut, nicht im klassischen Sinne. Sie halten uns keine Pistole an den Kopf. Wir sterben auch nicht direkt durch sie. Aber die Annahmen, sprich Glaubenssätze, werden mit zunehmender Tiefe, Schicht für Schicht immer bedrohlicher. Teils lösen sie in uns lebens- oder existenzbedrohliche Emotionen aus.
Schauen wir uns nun 10 erschreckende Glaubenssätze in Beziehungen an:
10 erschreckende Glaubenssätze
1. "Ich besitze dich und du gehörst mir"
Dieser Glaubenssatz kann für den Partner äußerst (lebens-)bedrohlich (in diesem Falle möglicherweise auch physisch) werden. Ein Mensch, der diesen Glaubenssatz unbewusst ausagiert, wird sein Denken und Verhalten entsprechend ausrichten: Kontrolle, Eifersucht, Machtausübung, Manipulation bis hin zu Gewalt können hier zu Tage treten. Im schlimmsten Falle wird dieser Mensch alles dafür tun, dass der Partner ihn nicht mehr verlassen kann.
2. "Du bist nichts ohne mich."
Meist wird der obige Glaubenssatz in Kombination mit diesem Glaubenssatz noch verstärkt. Dem Partner wird solange eingeredet, dass er nichts ist, dass dieser das glaubt und sein eigenes Ich völlig aufgibt. Es stellt sich eine erzwungene Hilflosigkeit ein, die irgendwann als normal angesehen wird, obwohl man ursprünglich sehr unabhängig und selbständig war. Der Einfluss dieses Glaubenssatzes in einer Beziehung löst den Partner mit der Zeit vollends auf.
3. "Wenn du mich wirklich lieben würdest, würdest du alles für mich tun."
Dieser Glaubenssatz bedeutet emotionalen Druck und kann dazu führen, dass der Partner sich selbst aufgibt oder in ungesunde Verhaltensweisen verwickelt wird. Der Mensch, der das unterbewusst manifestiert hat, wird immer wieder, u.U. auch die absurdesten Liebesbeweise fordern, um sich der Liebe des Gegenübers gewiss zu sein.
Das Problem ist, dass diese "Liebesbeweise" zum einen dann aber nicht ausreichen. Es müssen immer neue her. Zum anderen werden diese in Frage gestellt. Oder sie werden als nicht echt empfunden und als gespielt abgetan. Der Partner sieht sich immer neuen Erwartungen und Anforderungen ausgesetzt. Irgendwann wird er so in die Enge getrieben, dass er kapitulieren muss und die Beziehung scheitert.
4. "Ich kann dich nur lieben, wenn du dich änderst."
Ein Glaubenssatz, der weiter verbreitet ist, als man vielleicht denken mag. Am Anfang fängt man mit kleinen Veränderungen an. Mit der Zeit kommen immer mehr Punkte hinzu. Der drohende Liebesentzug schwebt die ganze Zeit über dem Partner. Diese Glaubenssatz setzt emotional massiv unter Druck, vor allem, wenn der Partner, alles dafür tun würde, um selbst geliebt zu werden.
Dieser Partner würde sich so dermaßen verbiegen, dass er seine eigene Identität nachher nicht mehr kennt und sich selbst bis zur Unkenntlichkeit verbogen hat. Da er dann extrem weit weg ist, von seinen eigenen Bedürfnissen, seinen Wünschen, Träumen und seiner Berufung wird dieser Zustand massive innere Konflikte auslösen. Die inneren und äußeren Konflikte kosten viel Energie und Kraft. Da er selbst aber unbedingt geliebt werden möchte, folgt eine nicht enden wollende Abwärtsspirale, bis er zusammenbricht und womöglich im Burnout endet.
5. "Ich werde dich bestrafen, wenn du nicht das tust, was ich will."
Dieser Glaubenssatz ist manipulativ und kann zu emotionaler oder körperlicher Gewalt führen. Auch dieser Glaubenssatz ist bekannter als wir es wahrhaben wollen. Fast jeder kennt dies schon als Kind (wo er sich dann auch als Prägung manifestiert):
- Wenn du nicht brav bist, bekommst du kein Eis!
- Wenn du nicht fleißig bist, habe ich dich nicht lieb!
Meistens hat sich dieser Glaubenssatz bei den Geprägten andersherum manifestiert:
- Wenn ich nicht tue, was mein Gegenüber will, dann werde ich bestraft.
Da wir uns Glaubenssätze immer wieder selbst bestätigen müssen, wird es ausreichend Situationen geben, wo wir dafür bestraft werden, dass wir nicht getan haben, was der andere wollte. Wir treffen in unserem Leben immer wieder auf Menschen, die bereitwillig den o.g. Glaubenssatz (unbewusst) ausleben. In einer Beziehung hat das zur Folge, dass ein Partner unterwürfig, dass tut, was der andere von ihm will. Er gibt sich aus Angst vor Bestrafung auf.
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6. "Ich muss alles erdulden / mich darf man benutzen."
Dieser Glaubenssatz führt dazu, dass man alles, auch grenzwertige oder übergriffige Handlungen oder Verbalitäten über sich ergehen lässt. Diese Menschen finden sich meist in Beziehungen mit psychischer oder körperlicher Gewalt wieder. Zumindest führen sie kein selbstbestimmtes Leben voller Selbstbewusstsein. Sie ordnen sich unter und lassen sich manipulieren. Dies ist oft ein sehr leidvoller Prozess, der nur sehr schwierig ist zu unterbrechen, solange sich die Betroffenen dieses Glaubenssatzes nicht bewusst sind.
7. "Ich kann nicht alleine sein."
Wohl einer der häufigsten Glaubenssätze in unserer Gesellschaft. Es ist für diejenigen, die diesen Glaubenssatz unterbewusst manifestiert haben, äußerst bedrohlich, von einem Partner verlassen zu werden (allein die Androhung löst Angst oder sogar Panik aus). Sie tun alles dafür, um nicht verlassen zu werden. Sie bleiben in toxischen Beziehungen oder binden sich, wenn sie verlassen werden, sofort wieder, ohne wirklich zu prüfen, ob es eine passende Beziehung ist.
Dies ist in den meisten Fällen nicht der Fall, weil sie mit ihrer Bedürftigkeit Partner anziehen, die sich diese Angst (unbewusst) für ihre eigenen Glaubenssätze zu nutzen machen. So folgt eine ungesunde und unglückliche Beziehung auf die nächste.
8. "Ich kann meinem Partner nicht vertrauen."
Auch dieser meist unbewusste Glaubenssatz spielt in Beziehungen eine erschreckende Rolle. Am Anfang, wenn die Beziehung noch frisch ist, wird dieser Glaubenssatz kaum zu Tage treten. Aber mit der Zeit, wenn die Routine eintritt und jeder seinem Alltag nachgeht, schleichen sich die Fragen ein,
- was der andere jetzt wohl gerade macht,
- warum er sich nicht sofort auf die Nachricht meldet,
- warum er sagt, er habe was vor, wenn man doch weiß, dass im Kalender nichts drinsteht, etc.
Aus den kleinen Unsicherheiten werden immer größere Unsicherheiten, die in Kontrolle, in Anschuldigungen und ungerechtfertigten Erwartungshaltungen enden können. Im schlimmsten Fall "bestätigt" das Gegenüber dieses Misstrauen irgendwann durch Fremdgehen, was dann diesen Glaubenssatz weiter manifestiert und in der nächsten Beziehung noch stärker ausgelebt wird.
9. "Ich muss immer verfügbar sein."
Auch ein Glaubenssatz, der immer wieder dazu führt, dass sich ein Partner aufgibt und der andere sich unter Druck gesetzt fühlt, eingesperrt vorkommt und auf Abstand geht.
Derjenige, der für sich unbewusst glaubt, dass er immer verfügbar sein muss, wird keine eigenen Bedürfnisse mehr entwickeln oder kennen, sondern das ganze Wirken und Sein dem Partner und seinen Bedürfnissen unterordnen.
Es gibt tatsächlich Partner, die sich genau das wünschen, "rund um die Uhr versorgt zu sein" und die sich auf Kosten dieses Glaubenssatzes ein angenehmes Leben gönnen, was dazu führt, dass sich Ausgenutzte ungesehen, ungeliebt und äußerst unglücklich ihrem Schicksal hingeben.
Andere wiederum kann das sosehr einengen, dass sie flüchten, was den anderen dazu veranlasst, noch mehr zur Verfügung zu stehen und sich anzubiedern. Die Angst, nicht genügend zur Verfügung gestanden zu haben, führt dazu, sich noch mehr aufzugeben, um dem Fliehenden zu gefallen.
Möglich ist auch, dass derjenige, der diesen Glaubenssatz glaubt, erwartet, dass der Partner ebenfalls immer verfügbar ist, was diesen unter Druck setzt, da es ihm wahrscheinlich nicht zu eigenen ist. Die Schwierigkeiten in der Beziehung sind auf jeden Fall vorprogrammiert.
10. "Ich muss mich ändern, um geliebt zu werden."
Der erschreckende Klassiker. Ich bin zu dick, zu dünn, zu dumm, zu intelligent, nicht erfolgreich genug, zu erfolgreich - egal - irgendwie eben nicht gut genug, um so geliebt zu werden, wie wir eigentlich sind.
Wir tun alles, was meist nicht einmal von uns verlangt oder erwartet wird. Damit versuchen wir dem Bild von uns zu entsprechen, was es wert wäre, geliebt zu werden. Da die Ansprüche an uns aber nie genügen, werden wir diesen Idealzustand nie erreichen. Das löst in uns einen massiven inneren Konflikt aus, der uns Energie und Kraft kostet, weil wir nicht mehr wir selbst sein können.
Wir verleugnen unsere eigentliche Identität. Wir spielen eine Rolle, der wir nur mit extremen Kraftaufwand entsprechen können. Es droht die komplette Erschöpfung und der Burnout. Abgesehen davon, leben wir noch in der ständigen Angst, enttarnt zu werden. Was wäre schrecklicher, als wenn der (zukünftige) Partner unsere ganzen Unzulänglichkeiten entdecken würde.
Es gibt noch unzählige Glaubenssätze mehr, die dich und deine Beziehungen sabotieren können. Wenn du dir erfüllte Beziehungen und Partnerschaften auf Augenhöhe wünschst, dann beginne damit, dir deiner Glaubenssätze bewusst zu werden. Ein weiterer wichtiger Schritt besteht darin, Glaubenssätze auflösen zu können. Damit du ein besseres Verständnis für Glaubenssätze und ihr Wirken bekommst, habe ich alle wichtige Informationen in einem Buch für dich zusammengefasst. Darin bekommst du auch eine 10-Schritte Methode, wie du ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben führen kannst. Bestelle dir jetzt direkt dein Buch:

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PS: Um den Lesefluss zu erleichtern, habe ich mich für die "er"-Form entschieden. Auch die Beziehungs- und Partnerkonstellationen können alle erdenklichen Varianten widerspiegeln. Glaubenssätze - auch die o.g. treffen alle Geschlechter gleichermaßen in ihrer jeweils individuellen Form, je nach Prägung, Vorleben, Ahnen und Seelenplan.